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236 Route 4.HIOBSBRUNNEN. Umgebungen von

Die sogenannte Siloaquelle (arab. ʿAin Sitwân) liegt also weiter
unten am Auslauf des Tyropœonthales; sie lag innerhalb des alten
Mauerlaufes am Quell- oder Wasserthore (S. 156). Auch von hier
führt ein Weg zur Stadt hinauf, erst im Tyropœonthale hin, an dessen
Seiten man Spuren von Terrassencultur wahrnimmt, dann l. zum
Zionsthor, r. zum Mistthor. Eigentlich lag nur der eine kleinere
Teich der Siloaquelle innerhalb der Mauer. Derselbe ist 16m lang,
5,6m breit; nördlich davon stehen wie Strebemauern mehrere Säulen,
und auch aus der Mitte des Bassins schaut ein Säulenstumpf hervor:
alles Ueberreste ehemaliger Gebäude. Der Platz war wegen Joh. 9, 7
heilig; im Jahre 600 stand eine Basilica mit Badeeinrichtung über
der Siloaquelle, im 12. Jahrhundert ein klosterähnliches Gebäude.
In der Südostecke des Teiches befindet sich ein Abzugscanal.
Das Wasser schmeckt übrigens nicht gut; es ist salzig, aber nicht
immer in gleichem Grade, was von den zersetzten Bodenstoffen her-
rühren
mag, durch welche das Wasser sickert; auch wird es von
Wäscherinnen und Gerbern, die man stets hier trifft, verunreinigt.
Es verliert sich in den Gärten unterhalb im Thal, und füllt jetzt
auch den grossen Unterteich Siloa nicht mehr an. Das Bächlein
fliesst schon seit Jahrhunderten an ihm vorbei, und der Boden dieses
ausserhalb der alten Stadtmauer gelegenen Teiches (östlich vom
oberen Siloa) ist mit Bäumen bewachsen. Die Araber nennen ihn
Birket el-Hamra, den rothen Teich. Südlich davon steht ein alter
Maulbeerbaum, heute zum Schutze mit einem Steinhaufen umgeben;
hier soll der Prophet Jesaias vor den Augen des Königs Manasse
zersägt worden sein. Die Sage über dieses Martyrium wird von
Kirchenvätern erwähnt; vom Maulbeerbaum ist seit dem 16. Jahrh.
die Rede.

Ein Weg führt weiter das Thal hinunter; in einigen Minuten
gelangt man an den Vereinigungspunkt der Thäler Josaphat und
Hinnom. Wir befinden uns hier auf der Strasse nach Mar Sâba
(S. 287) und verfolgen dieselbe noch 2 Min. bis zum sogenannten
Hiobsbrunnen (Bîr Eyyûb). Die Thalsohle des Kidronbettes hat
sich hier schon bis 106m unterhalb der Tempelarea gesenkt (bei
Gethsemane um 45m); NW. steigt der Zion steil auf. Das Gebäude bei
dem Brunnen ist eine alte Moschee, die nun aber ganz verfallen ist.
Neben der Stelle, wo Wasser geschöpft wird, stehen steinerne
Tröge zum Tränken des Viehs. Der Brunnen ist ausgemauert und
38m tief; der Stand des Wassers ist sehr wechselnd und steigt bis-
weilen
nach längerem Regen so hoch, dass der Brunnen überfliesst;
das Wasser versiegt höchst selten ganz und ist wegen seiner Güte
berühmt. In dem nassen Winter 187374 floss eine Zeit lang ein
ständiger Bach von hier aus das Kidronthal hinab. Die Benen-
nung
Hiobsbrunnen stammt von den Arabern; die fränkischen


Und sprach zu ihm; Gehe hin zu dem Teich Siloha (das ist ver-
dolmetschet
, gesandt) und wasche dich. Da ging er hin, und wusch sich,
und kam sehend.